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Dienstag, 1. April 2014

Gier und Größenwahn: Die Politik und die Banken-Rettung | Einsfestival


29.03.2014
10:55 Uhr
Gier und Größenwahn Die Politik und die Banken-Rettung | Einsfestival

Kaum jemand kannte den Münchner Bankenriesen mit dem Namenskürzel HRE. Dabei war die Hypo Real Estate Bank 400 Milliarden Euro schwer, so groß wie die berüchtigte amerikanische Investmentbank "Lehman Brothers". Heute steht auch der Name HRE in der Öffentlichkeit für Gier, Größenwahn und Inkompetenz. Sie ist der teuerste Rettungsfall der Deutschen Wirtschaftsgeschichte: Mit knapp 100 Milliarden Euro bürgen Staat und Steuerzahler für deren Schulden.
Neue Dokumente belegen, dass der einstige Vorstandsvorsitzende der HRE offenbar dubiose Milliardeneinkäufe forcierte, entgegen dem Rat der eigenen Wirtschaftsprüfer. Jochen Sanio, der höchste Bankenaufseher der Bundesrepublik, sagt heute: "Wir haben nicht erkannt, was da an Milliarden im deutschen Bankensystem verschoben wurde und von den Bankern eingekauft wurde." Den Rettern, die in einer Nacht- und Nebelaktion die HRE mit Staatshilfe vor der Pleite bewahrten, ging es offenbar nur noch um die eigene Haut: Auch die Bundesbank selbst hatte Milliarden bei dem Pleiteunternehmen angelegt.
Der Autor Hubert Seipel begleitete alle Beteiligten: Bundestags-Abgeordnete, die über Monate im HRE-Untersuchungsausschuss versuchten, Licht in die dubiose Rettungsaktion zu bringen. Er befragte Sanierer, Verhandler und Manager. Und er gelangte an zahlreiche interne Unterlagen über die Hintergründe dieses einzigartigen Wirtschaftskrimis. Hubert Seipel war für seine Dokumentationen zuletzt mit dem Deutschen Fernsehpreis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet worden.

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