Katar, der mächtige Zwergstaat | Katar und die Muslimbrüder | ARTE ...
25. Juni 2012
... in Nordafrika und im Nahen Osten von Anfang an
unterstützt.
...
Katar hat ja nun auch in Tunesien die
Muslimbrüder sehr früh und gezielt
...
http://www.arte.tv/de/katar-der-maechtige-zwergstaat/6765604,CmC=6766620.html
Katar und Saudi-Arabien ringen um Einfluss in Ägypten - Stimme ...
9. Juli 2013
... Jewgenij Satanowskij, Präsident des Nahostinstituts, kommentiert
die Situation: „Katar
unterstützt nach wie vor die
Muslimbrüder und ähnliche
...
http://german.ruvr.ru/2013_07_09/Katar-und-Saudi-Arabien-die-Konkurrenz-in-Agypten-5535/
Umsturz in Ägypten: Aufatmen am Golf - Afrika - FAZ
4. Juli 2013
... Verlierer der Entwicklung ist
Qatar, das die
Muslimbruderschaft
offen
unterstützt hatte.
Qatar hatte als einziges arabisches Land Mursis Kairo
...
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/umsturz-in-aegypten-aufatmen-am-golf-12271033.html
Das falsche Spiel des islamistenfreundlichen Katar - Die Welt
10. Jan. 2012
... Einsatz für die Menschlichkeit,
Unterstützung der arabischen
Brüder und
... Muslimbruderschaft, die von Katar ebenfalls Zuwendungen erhält.
http://www.welt.de/politik/ausland/article13806145/Das-falsche-Spiel-des-islamistenfreundlichen-Katar.html
Al-Dschasira und Katar: Das geheime Reich der Muslimbrüder?
28/06/2009
Zvi Mazel
|
Nahost
Al-Dschasira und Katar: Das geheime Reich der Muslimbrüder?
Zvi Mazel
· Seit der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es eine deutliche Präsenz der
Muslimbrüder (auch bekannt als Muslimbruderschaft) in Katar. Die erste
Welle kam 1954 aus Ägypten, nachdem Nasser die Organisation zerschlagen
hatte. Die zweite Welle kam aus Syrien, nachdem Hafez al-Assad 1982 ihre
Hochburg in Hama bombardiert hatte. Die letzte Gruppe kam schließlich
nach dem 11. September aus Saudi Arabien.
· 1995
entmachtete der jetzige Emir von Katar Scheich Hamad bin Khalifa
Al-Thani seinen Vater in einem unblutigen Staatsstreich. Einer seiner
ersten Schritte war es, 1996 den Satellitensender Al-Dschasira
einzurichten, der heute meist gesehenste Fernsehsender in der arabischen
Welt mit einer geschätzten Zuschauerzahl von ungefähr 60 Millionen.
· Es bestand nie
ein Zweifel über die politische Orientierung des Senders. Al-Dschasira
ging nach Ausbruch der Zweiten Intifada unmittelbar in vernichtende
Angriffe gegen Israel über und setzte diese Linie mit hetzerischer
Berichterstattung gegen die Vereinigten Staaten währen des Krieges in
Afghanistan und Irak fort. Es stellte sich später heraus, dass der
Sender im Kontakt mit Osama Bin Laden stand und zu dessen bevorzugtem
Medium für seine Video- und Tonbandaufnahmen und die seiner Männer
wurde.
· Während des
Irakkrieges warfen die Vereinigten Staaten dem Sender vor, Partei für
Saddam Hussein zu ergreifen, und nach dem Krieg, Terrorgruppen im Irak
positiv darzustellen. Einer seiner Reporter in Bagdad erschien immer
verdächtig schnell mit seiner Kamera am Ort eines Anschlags. Während des
Zweiten Libanonkrieges führte sich Al-Dschasira wie das Sprachrohr der
Hisbollah auf und während des Gaza-Krieges wurde einer seiner
wichtigsten Journalisten im Shifa-Krankenhaus stationiert, von wo er
sorgfältig ausgewählte Schreckensbilder sendete.
· Den Äußerungen des Ägypters Maamun Fendi in Asharq Alawsat zufolge
sollen 50 Prozent des Netzwerks der Muslimbruderschaft gehören. Er
glaubt, dass Katar mit den amerikanischen Militärbasen und der
gleichzeitigen Gunst den Muslimbrüder gegenüber die perfekte Kombination
gefunden habe, sich vor der Vergeltung arabischer Führer und
islamistischer Extremisten gleichermaßen zu schützen. Al-Dschasira ist
damit eine Waffe in den Händen eines ehrgeizigen Emirs, der
möglicherweise von den Muslimbrüdern angeleitet wird und die Stabilität
im Nahen Osten gefährdet.
· Da die
Muslimbruderschaft sich in den letzten Jahren zunehmend mit dem Iran
verbündet und wiederholt sunnitische arabische Regime attackiert und
gegen sie aufgestachelt hat, stellt Al-Dschasira ein wichtiges
Instrument Teherans in seinem Bemühen dar, die interne Stabilität dieser
Regime zu schwächen.
Könnte es sein, dass Katar und sein Satellitensender
Al-Dschasira heimlich von der Muslimbruderschaft manipuliert werden?
Diese Frage wird häufig von den arabischen Medien aufgeworfen, die
versuchen, die deutliche Präsenz des Regenten dieses kleinen
Wüstenstaates und seines mit nationalistischen und radikalislamischen
Inhalten operierenden Senders zu ergründen.
Katar – Zufluchtsort von Islamisten
Es besteht kein Zweifel an der bedeutenden Präsenz
der Muslimbrüder (auch bekannt als Muslimbruderschaft) in Katar seit der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie kamen in drei Wellen auf der
Suche nach Zuflucht vor der Verfolgung durch die Regierenden ihrer
Heimatländer, die sie und ihre subversiven Aktivitäten zu unterdrücken
strebten. Die erste Welle kam 1954 aus Ägypten, wo Nasser soeben ihre
Organisation zerschlagen und für illegal erklärt sowie zehntausende ihre
Mitglieder ins Gefängnis geworfen und einige ihrer Führer hingerichtet
hatte. Damit reagierte er auf einen gescheiterten Anschlag auf ihn. Die
Flüchtlinge ließen sich nicht nur in Katar nieder, sondern auf der
ganzen arabischen Halbinsel – also auch in Saudi Arabien und anderen
Emiraten.
Die nächste Welle kam in den Achtzigern aus Syrien.
Hafez el-Assad sah in den Aktivitäten der Muslimbrüder eine Gefahr für
sein Regime und ließ seine Armee 1982 eine ihrer Hochburgen in der Stadt
Hama bombardieren. Dabei wurden 15-20 000 Menschen getötet.
Die letzte Gruppe kam schließlich nach dem 11.
September 2001 aus Saudi Arabien. Die Muslimbrüder, die sich dort nach
der Flucht aus Ägypten und Syrien niedergelassen hatten, waren ein
Bündnis mit dem wahhabitischen Klerus eingegangen und hatten eine
radikalere Version des Islam entwickelt und in den Westen exportiert.
Der Saudi Osama Bin Laden und seine Al-Qaida sind ein Produkt dieser
unheiligen Mischung. Als bekannt wurde, dass die meisten Terroristen des
11. September aus Saudi Arabien stammten, begriff die königliche
Familie schließlich, dass Wahhabismus – eine extreme Form des Islam wie
sie im Königreich praktiziert wird – in Kombination mit den
Muslimbrüdern eine Gefahr für die Stabilität des Königreiches
darstellte. Die Saudis verwiesen die Brüder daher unauffällig aus dem
Land. Viele von ihnen gingen nach Katar, wo ihnen ein herzlicher Empfang
sicher war.
1999 gelangte eine weitere, aus Hamas-Führern
bestehende Gruppe in das kleine Emirat. Unter ihnen befand sich der aus
Jordanien verbannte Khaled Mashaal. Die Hamas ist der in den
Palästinensergebieten errichtete Arm der Muslimbrüder. Nach
stillschweigenden Diskussionen entschied der Herrscher Katars jedoch,
der Hamas nicht zu gestatten, in dem Emirat ihr Hauptquartier
aufzuschlagen, da es die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die
Präsenz der Muslimbrüder gezogen hätte. Aus diesem Grund gaben sich
Mashaal und seine Leute damit zufrieden, ein kleines Büro in Katar zu
eröffnen und nach Syrien zu gehen, von wo aus sie schließlich Angriffe
auf Israel mit voller Unterstützung des Landes und des Iran planen
konnten.
Der Einfluss der Muslimbrüder auf Katar
Die Muslimbrüder übten einen nachhaltigen Einfluss
auf die konservative Beduinengesellschaft Katars aus, das in den
fünfziger Jahren über weniger als ein hunderttausend Einwohner verfügte.
Der bekannte kuwaitische Philosoph Abdallah Alnefissi schrieb 2007 in
einem Aufsatz, dass der damalige Herrscher Katars, Ali Ben Abdullah
Al-Thani von ihrer Frömmigkeit und Moralvorstellung derart beeindruckt
war, dass er ihnen sein Vertrauen schenkte und ihnen weitreichende
religiöse und kulturelle Aktivitäten zugestand. Sie sahen davon ab, eine
deutliche eigene Struktur aufzubauen, um möglichst unauffällig zu
bleiben – vermutlich um dem langen Arm Nassers zu entgehen. Stattdessen
handelten sie meist individuell, als Prediger und religiöse Berater,
während sie die Ebenen der Macht durchdrangen. So halfen sie, ein
Ministerium für Bildung und Kultur zu errichten wie auch ein Institut
für religiöse Studien – zwei Einrichtungen, die dem Emirat bis dahin
gefehlt hatten.
Die Brüder lehrten das Glaubensbekenntnis ihres
Gründers Hassan Al-Banna und seines theologischen Meisters Sayed Qutb.
Ihre radikalislamische Bewegung war 1928 in Ägypten gegründet worden,
sah sich aber selbst als verpflichtet, der ganze Welt Erleuchtung zu
bringen und das Kalifat wieder zu errichten – ein islamisches Reich
unter dem islamischen Recht Sharia. Als ersten Schritt zielte die
Bewegung auf islamische Staaten, wenn sie auch beabsichtigte, dies
schließlich auf die ganze Welt auszudehnen. Tatsächlich wurden in den
meisten arabischen Staaten bereits in den frühen 40er Jahren
Zweigstellen errichten.
In den Gebieten Transjordanien und Palästina wurden
die Ableger 1946 von Said Ramadan, einem ihrer damaligen Führer,
gegründet, der die Tochter Hassan Al-Bannas geheiratet hatte. Seine
Söhne Hani und Tariq wurden in der Schweiz erzogen und sind heute
führende „Botschafter“ der Muslimbrüder in Europa. Hassan Al-Banna
selbst wurde 1949 ermordet, vermutlich auf Geheiß des damaligen
ägyptischen Königs Faruk, nachdem seine Organisation zwei
Regierungsführer und eine Reihe von Richtern ermordet hatte, um das Land
in ein Chaos zu stürzen, in dem dann die Muslimbrüder die Macht
ergriffen hätten. Sayed Qutb hatte verkündet, dass es legitim sei,
Gewalt anzuwenden und Regierungen zu stürzen, um eine islamische
Herrschaft zu errichten. Er wurde später von Nasser hingerichtet, doch
seine Theorie bildet die ideologische und religiöse Programmatik aller
heutigen radikalislamischen Gruppen, einschließlich Al-Qaidas.
Ehrgeiziger Herrscher inszeniert Palastrevolte
In Katar gewannen die Muslimbrüder an Einfluss als
der gegenwärtige Emir Scheich Hamad Bin Khalifa Al-Thani seinen Vater in
einer unblutigen Palastrevolte 1995 entmachtete. Er rief seinen Vater
während dessen Urlaubs in der Schweiz an, sagte ihm, dass er die Macht
übernehme und riet ihm, seine Ferien zu verlängern. Hochgradig
ambitioniert drängte er darauf, seinem Land zur Ehre zu verhelfen.
Einer seiner ersten Schritte war es, 1996 den
Satellitenkanal Al-Dschasira einzurichten und zeitgleich das
Informationsministerium sowie die Pressenzensur abzuschaffen. Er setzte
auch einen Shura-Rat ein – die islamische Version eines beratenden
Parlaments, ohne wirkliche Macht. Zusätzlich gewährte er Frauen das
Wahlrecht bei einigen wenigen politischen Institutionen, die er ins
Leben rief. Diese Maßnahmen beabsichtigten, ihn als Liberalen und
Demokraten auszuweisen. Es dürfte jedoch schwer fallen, jemanden in der
arabischen Welt zu finden, der bereit ist zu glauben, dass ein Emir mit
absoluter Macht einer wirklichen Liberalisierung zustimmen würde. Hamad
Bin Khalifa regiert nach wie vor allein und hat einen entfernten Cousin,
Scheich Hamad Bin Thamer Al-Thani als Vorstandsvorsitzenden von
Al-Dschasira eingesetzt, um seine Aktivitäten sicher zu kontrollieren.
Katar wurde zur Schnittstelle politischer
Aktivitäten mit Dutzenden wichtiger Treffen in der Hauptstadt Doha. Auf
dieser Liste stehen Treffen der Welthandelsorganisation 2001, der
Asienspiele 2006, des sunnitisch-schiitischen Runden Tisches 2007 und
der ersten Arabischen Menschenrechtskommission 2008. Im Juni 2008 war
Doha Schauplatz der Verhandlungen zwischen der Hisbollah und den
Vertretern der Mehrheitskoalition des libanesischen Parlaments, die in
den „Doha-Vereinbarungen“ mündeten, wodurch der Weg frei gemacht wurde
für eine Regierung nationaler Einheit, in der der Hisbollah in allen
Entscheidungen Vetorecht eingeräumt wurde.
Dies wäre nicht möglich gewesen ohne den Druck, den
Syrien und der Iran für die Hisbollah ausübten. Deren Einmischung machte
das Ausmaß der Verständigung zwischen dem Emir von Katar und dem
radikalislamischen Lager in der arabischen Welt deutlich. Dies kam nicht
überraschend. Im Jahr zuvor hatte der Emir die andern Mitglieder des
Golf-Kooperationsrates in Verlegenheit gebracht, als er, ohne sie zu
fragen, den iranischen Präsidenten Ahmadinejad zum jährlichen Gipfel
einlud – ein Verstoß gegen die Regel, dass nur arabische Staaten
teilnehmen dürften.
Im Januar 2009 lud er zu einem Treffen der
arabischen Führer, um den Krieg in Gaza zu diskutieren. Obwohl es ihm
nicht gelang, eine beschlussfähige Mindestanzahl zusammenzubringen,
hielt er das Treffen ab, an dem auch Ahmadinejad und die Führer der
Hamas teilnahmen, welche zu innerarabischen Veranstaltungen sonst nie
eingeladen werden. Auf diesem Treffen wurden alle arabischen Länder
aufgerufen, ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen, sowie
die sogenannte Arabische Friedensinitiative zurückzunehmen. Ägypten und
Saudi Arabien lehnten diese Beschlüsse empört ab und die Arabische Liga
erklärte sie für ungültig. Der Emir schloss trotzdem das einzige
israelische Büro, dass zu rein kommerziellen Zwecken im Zuge des Osloer
Abkommens in Katar eröffnet worden war.
Im März 2009 gelang es dem Herrscher Katars eine Art
Vereinbarung zwischen der sudanesischen Regierung und einer der
Rebellenorganisationen in Darfur zu vermitteln. Mit dieser angeblichen
Geste der Bereitschaft des sudanesischen Präsidenten Omar al-Bashir,
Beschwichtigung und Versöhnung in der Darfur-Frage zu erzielen, wollte
man die UN und den Internationalen Strafgerichtshof davon überzeugen,
den Haftbefehl gegen al-Bashir wegen Völkermord fallenzulassen. Diese
Absicht scheiterte und der Haftbefehl blieb in Kraft. Das hielt den Emir
allerdings nicht davon ab, al-Bashir zum jährlichen Arabischen Gipfel
einzuladen und so der internationalen Gemeinschaft zu trotzen. Der
sudanesische Präsident äußerte später in einem Interview mit
Al-Dschasira, dass der Emir vorgeschlagen hatte, den Gipfel als Zeichen
der Solidarität in Khartum abzuhalten, dass er dies jedoch abgelehnt
habe.
Der ägyptische Präsident Mubarak blieb dem Gipfel
fern und forderte durch seinen Delegierten die arabischen Länder auf,
sich mit Nachdruck gegen die iranische Einmischung in innerarabische
Angelegenheiten zu wehren. Er beschuldigte auch Al-Dschasira, die
arabischen Bevölkerungen gegen ihre Herrscher aufzubringen und die
Stabilität arabischer Staaten zu gefährden. Damit wurde die Spaltung der
arabischen Welt zwischen dem extremen Lager, dem auch Katar anhängt,
und dem pragmatischen Lager, zu dem Ägypten und Saudi Arabien gehören,
offenkundig.
Unter Amerikas Schutzschirm
Gleichzeitig beherbergt Katar zahlreiche
amerikanische Militäreinrichtungen, die zuvor in Saudi Arabien gelegen
waren. Jenes Land hatte sich angesichts einer Welle einheimischen
Terrorismus in Folge des 11. Septembers genötigt gesehen, die Amerikaner
zu bitten, ihm im Kampf gegen diesen Terrorismus zu helfen, indem es
seine Soldaten abzöge. Die USA verfügen heute über drei Militärbasen in
Katar, einschließlich Al-Udeid, der einige Kilometer südlich von Doha
gelegenen größten amerikanischen Luftwaffenbasis außerhalb der
Vereinigten Staaten. Von hier aus wurde 2003 der Krieg gegen den Irak
geführt, während das Zentralkommando der amerikanischen Streitkräfte
seine Pressekonferenzen und -Briefings während des Krieges in der Basis
Al-Seleyah durchführte.
Während der hyperaktive Emir Katar sich also von
Amerika unterstützt und durch seine Militärbasen geschützt sah und sich
mit einer Aura von Mäßigung und Friedenswillen umgab, indem er – bis
Januar 2009 – ein israelisches Handelsbüro duldete, und damit die
Position eines ernstzunehmenden Akteurs im arabischen Raum einnahm,
gelang es ihm gleichzeitig, sich dem Extremistenlager anzunähern, ohne
ernsthafte Konsequenzen zu fürchten.
Es wäre allerdings unsinnig, wie einige
Kommentatoren zu behaupten, dass Katar dank des schwindenden Einflusses
von Ägypten und Saudi Arabien zu einem maßgeblichen, diplomatischen
Akteur geworden ist. Katar ist immer noch ein kleines von Beduinen
bewohntes Land ohne nennenswerte Geschichte, bar einer entwickelten
Ökonomie und ohne Armee. Es erfreut sich hübscher Einkünfte aus dem
Gasgeschäft, verfügt über das weltweit zweitgrößte Vorkommen dieses
Rohstoffes und hat daher die Mittel für seine intensive Geschäftigkeit.
Doch dies allein bringt es nicht in die Position, in den schwerwiegenden
Fragen der arabischen Welt zu vermitteln – Irak, Libanon, die
Palästinenser und der Iran.
Al-Dschasira – Eine neue Ära arabischer Medien
An dieser Stelle kommt Al-Dschasira ins Spiel. Der
einflussreiche Satellitenkanal bietet Katar, was ihm als ernsthafter
Akteur mangelt. Denn heutzutage kann die Realität durch die Medien
verändert werden. Man geht im Allgemeinen davon aus, dass die Gründung
des Satellitenkanals in Doha 1996 den Beginn einer neue Ära für die
arabische Welt markierte. Der Emir rekrutierte dazu erfahrenes Personal,
dass fließend Englisch und Arabisch beherrschte – viele von ihnen
waren zuvor bei dem erfolglosen arabischen BBC-Kanal angestellt.
Ziemlich schnell strahlte der Sender rund um die Uhr Nachrichten und
Kommentare aus. Innerhalb weniger Jahre übernahm Al-Dschasira so eine
führende Rolle innerhalb des arabischen Telekommunikationsmarktes. Heute
verfügt sein breites Imperium über einen englischsprachigen
Nachrichtenkanal, einen Sport-, einen Dokumentar- und einen Kinderkanal.
Seine Sendungen können per Mobiltelefon empfangen werden und er verfügt
über eine mit den neuesten Nachrichten aktualisierte Webseite sowie
seit jüngstem eine Kurzwellenradiostation für die arabische Welt.
Über die politische Orientierung des Senders bestand
nie ein Zweifel. Während der Zweiten Intifada erging sich Al-Dschasira
in verbitterten Angriffen auf Israel und hetzte während der Konflikte in
Afghanistan und später dem Irak massiv gegen die Vereinigten Staaten.
Die arabischen Zuschauer im Nahen Osten und auch in Europa reagierten
positiv darauf. Al-Dschasiras Berichte erschienen ihnen als der Wahrheit
entsprechend und tatsachenorientiert. Zur gleichen Zeit begann er,
seine Studios Vertretern der Opposition in arabischen Ländern zu öffnen
und übertrug faszinierende Debatten über die missliche ökonomische und
soziale Lage in der arabischen Welt, etwas, das nie zuvor im Fernsehen
zu sehen war. Politiker, einschließlich Staatsoberhäupter, Journalisten,
Akademiker und religiöse Führer, die die vorherrschenden konservative
Meinungen vertraten, wurden nun sachte mit liberalen Intellektuellen
konfrontiert, die ihre Meinung öffentlich zu sagen wagten. Eine der
provokantesten Sendungen setzt sich mit sozioökonomischen Fragen und
radikalem Islam auseinander. Doch wenn auch einige progressive und
liberale Ansichten hier zu Wort kommen, werden sie doch häufig vom
Moderator unterbrochen, der in der Regel die nationalistischen und
radikaleren islamischen Meinungen verteidigt und die Redner damit
konfrontiert.
Es erübrigt sich, darauf hinzuweisen, dass arabische
Führer Kritik nicht mögen und in diesen Sendungen eine Gefahr für die
Stabilität ihrer Systeme sehen. Einige Länder wie Algerien und Saudi
Arabien haben es Al-Dschasira daher nicht gestattet, Büros auf ihrem
Boden zu eröffnen, während andere, die es zunächst erlaubt hatten, wie
Irak, Kuwait, Bahrain und die Palästinensische Autonomiebehörde, sie
schnell wieder schlossen – wenn auch nicht für lange, als sie begriffen,
dass eine Schließung keinerlei Auswirkung auf die Inhalte der Sendungen
hatte. Saudi Arabien, dessen Verhältnis zu Katar gespannt ist, leitete
effektivere Maßnahmen ein, indem es Al-Dschasira nicht gestattete,
Werbung zu senden. Durch das Wegbrechen des größten Marktes in der
Region wurde Al-Dschasira de facto an seiner finanziellen Unabhängigkeit
gehindert. Saudi Arabien richtete sogar seinen eigenen Satellitensender
Al-Arabiya ein. Obwohl dieser Sender sich dank der Qualität seiner
Programme recht schnell ausbreitete, konnte er Al-Dschasira nicht
überholen, welcher mit einer geschätzten Zuschauerschaft von 60
Millionen der meistgesehenste bleibt. Andere arabische Länder eiferten
dem nach und gründeten Satellitenkanäle, doch auch wenn sie das Ausmaß
der Zensur einschränkten und die Regierungskontrolle zurücknahmen,
gelang es ihnen nicht, mit Al-Dschasira zu konkurrieren, der einen hohen
Standard in der Dokumentation der arabischen Missstände präsentiert bei
gleichzeitiger Ausstrahlung von religiösen Programmen, mit denen
islamische Lebensführung und arabischer Nationalismus gepriesen werden.
Größter arabischer Sender mit antiwestlicher Position
Die Vereinigten Staaten richteten daraufhin einen
eigenen arabischen Sender ein – Al-Hurra – der im Februar 2004 auf
Sendung ging. Er beabsichtigte, der antiwestlichen Haltung Al-Dschasiras
und seiner Unterstützung extremistischer nationalistischer Kreise in
der arabischen Welt, einschließlich islamischer Terrororganisationen,
etwas entgegenzusetzen. Während des amerikanischen Afghanistan-Feldzuges
hatte der Sender aus Katar die Taliban ermutigt und gegen den Westen
gehetzt. Später stellte sich heraus, dass er im Kontakt mit Osama Bin
Laden stand, der von einem seiner führenden Reporter interviewt wurde.
Nach der Eroberung Afghanistans bot Al-Dschasira Bin Laden und seinen
Leuten das bevorzugte Medium für ihre Video- und Audioaufnahmen. Während
des Irakkrieges warfen die Vereinigten Staaten dem Sender vor, Partei
für Saddam Hussein zu ergreifen, und nach dem Krieg, Terrorgruppen im
Irak positiv darzustellen. Einer seiner Reporter in Bagdad erschien
immer verdächtig schnell mit seiner Kamera am Ort eines Anschlags.
Kabelanbieter in den Vereinigten Staaten und Kanada weigern sich daher
oft, Al-Dschasira ihrem Programm hinzuzufügen. In Europa wurde der
Al-Dschasira-Reporter aus Madrid beschuldigt, Kontakt zu Al-Qaida zu
haben.
Religion spielt bei dem Sender eine zentrale Rolle.
Eine wichtige wöchentliche Sendung namens „Sharia und Leben“ wird von
Yusuf al-Qaradawi, einem führenden Theologen der Muslimbruderschaft,
präsentiert, der mit der ersten Welle in den Fünfzigern aus Ägypten nach
Doha kam. Qaradawi ist gegenwärtig eine der wichtigsten Stimmen des
sunnitischen Islam. Seine Sendung richtet sich hauptsächlich an die
Ulama, die Sharia-Rechtsgelehrten in arabischen und islamischen Ländern,
sowie in den islamischen Gemeinden in der westlichen Welt. Er ist
Gründer zweier wichtiger Institutionen – der „Internationalen Union
islamischer Gelehrter“, die religiöse Erlässe den Gläubigen in der
ganzen Welt verkündet, und den „Europäischen Rat für Fatwa und
Forschung“. Der Rat soll islamischen Minderheiten in westlichen Ländern
helfen und ihre Religion in einem nicht-islamischem Umfeld – dem so
genannten „Dar el-Harb“ (Haus des Krieges) – bewahren, mit dem sich der
Islam laut Sharia in einem Krieg befindet.
Die durch den Europäischen Rat für Fatwa und
Forschung vermittelten religiösen Erlässe Qaradawis sind in der Regel
recht moderat – er nennt sie den Weg des Kompromisses – und sollen den
Gläubigen ermöglichen, normale Leben ohne Konflikt mit der liberalen
westlichen Gesellschaft, in der sie leben, zu führen. So verbietet
Qaradawis es z.B. islamischen Amerikaner nicht, zur Armee zu gehen und
andere Moslems im Irak zu bekämpfen. Die langfristige Absicht ist es,
eine islamische Identität im Westen zu bewahren, bis der Islam eines
Tages stark genug sein wird, diese Länder mit Hilfe demokratischer
Mittel oder durch Gewalt zu übernehmen.
Das Ausmaß des antiwestlichen Hasses Qaradawis lässt
sich jedoch aus einigen seiner Erlässe ablesen. So hat er
Selbstmordanschläge gegen Amerikaner im Irak als auch israelische Ziele –
Männer, Frauen und Kinder – gepriesen und gerechtfertigt. In einer von
Al-Dschasira im Januar 2009 ausgestrahlten Predigt, die von MEMRI
übersetzt wurde, hatte er folgendes über Juden zu sagen: „Oh Allah,
ergreife deine Feinde, die Feinde des Islam. Oh Allah, packe die Juden,
diese verräterischen Angreifer. Oh Allah, greife dieses verdorbene,
heimtückische, arrogante Volk … Oh Allah, packe dieses unterdrückende
jüdische, zionistische Volk. Oh Allah, verschone keinen einzigen von
ihnen. Oh Allah, zähle sie und töte sie, bis auf den Allerletzten.“
Dank der Plattform, die ihm Al-Dschasira bietet, hat
es Qaradawi geschafft, diese führende Position im sunnitischen Islam
einzunehmen, dem 85 Prozent aller Moslems angehören.
Die Stimme der Muslimbrüder?
Der kometenhafte Aufstieg des Senders und seine
wachsende Popularität haben viele politische und mediale Kommentatoren
in der arabischen Welt dazu gebracht, sich zu fragen, wer oder was sich
tatsächlich hinter dem offensichtlichen Hauptzweck verbirgt: die
Opposition gegen arabische Regime zu ermutigen und aufzustacheln, die
Korruption ihrer Führer und Entourage bloßzustellen und gleichzeitig
eine extrem arabisch-nationalistische Position gegen die Vereinigten
Staaten und Israel zu beziehen, sowie konservative bis extremistische
Werte des Islam zu propagieren. Es dauerte nicht lange, bis man da auf
die Muslimbrüder stieß.
Diese Hypothese wird von einer Reihe von Fakten
untermauert. Der Generaldirektor des Senders Wadah Khanfar war Mitglied
der Organisation in Jordanien bis er verhaftet wurde. Heute ist er einer
der engsten Berater des Emirs. Scheich Qaradawi gehört ebenfalls zum
engeren Kreis des Emirs und arbeitet eng mit Khanfar zusammen. Beide
unterstützen die Hamas. Arabische Nachforschungen haben eine ganze Reihe
von anderen Muslimbrüdern im Sender entdeckt, doch es wird davon
ausgegangen, dass es tatsächlich noch eine ganze Reihe mehr sind.
Allgemein wird angenommen, dass Yusuf al-Qaradawi nur die Spitze des
Eisbergs ist. In einem 2003 in der in London erscheinenden arabischen
Tageszeitung Asharq Alawsat veröffentlichtem Artikel schrieb
der bekannte in den USA lebende ägyptische Liberale Maamun Fendi, dass
50 Prozent der Angestellten des Senders zu den Muslimbrüdern gehören
würden. Er fügte hinzu, dass ihr Einfluss im Katar sowohl im Sender wie
auch in Regierungskreisen zunehme. Ihm zufolge beabsichtigten die
Muslimbrüder ihre Gipfeltreffen 2003 in Katar abzuhalten, hatten jedoch
ihren Plan aufzugeben, nachdem er bekannt wurde. Normalerweise werden
diese Treffen in einer europäischen Hauptstadt, weit entfernt von den
arabischen Staaten unter äußerster Zurückhaltung, wenn nicht gar
Geheimhaltung durchgeführt.
Maamun Fendi glaubt, dass Katar mit den
amerikanischen Militärbasen und der gleichzeitigen Gunst den
Muslimbrüder gegenüber die perfekte Kombination gefunden habe, sich vor
der Vergeltung arabischer Führer und islamistischer Extremisten
einschließlich Al-Qaida zu schützen.
Nachdem die arabischen Staaten vergeblich versucht
hatten, mittels Drohungen, diplomatischem Druck und der Schließung
seiner Büros Al-Dschasiras Sendungen einzudämmen, unternahmen sie einen
letzten kollektiven Versuch. Im Februar 2008 luden Ägypten und Saudi
Arabien zu einem außergewöhnlichen Treffen aller Informationsminister
der Arabischen Liga. Zweck dieses Treffens war der Erlass einer Reihe
von Restriktionen gegen alle Satellitenkanäle in der arabischen Welt.
Die vorgeschlagenen Beschränkungen, die in allen arabischen Ländern
durchgesetzt werden sollten, beinhalteten ein umfassendes Verbot aller
Beleidigungen gegen einen Staatschef oder der Anfechtung der religiösen
oder nationalen Symbole eines Landes. Ein Verstoß gegen diese Gesetze
würde Staaten erlauben, die Sendegenehmigung eines Kanals einzufrieren
oder aufzuheben. Ebenso wäre es den arabischen Regimen möglich,
Sendungen nach Belieben und ohne Gerichtsbeschluss zu stoppen. Katar und
Libanon verweigerten der Vereinbarung jedoch ihre Zustimmung, weshalb
sie nicht umgesetzt wurde. Al-Dschasira bleibt somit eine Bedrohung für
arabische Regime.
Medialer Krieg gegen Israel
Al-Dschasira ist führend im medialen Krieg gegen
Israel, in dem wenig Platz für ernsthafte Berichterstattung bleibt. Ziel
ist es, alle Araber für die Unterstützung der Palästinenser zu
gewinnen, v.a. aber der Hamas, dem palästinensischen Arm der
Muslimbrüder. Für die Darstellung der Palästinenser als ultimative Opfer
werden dabei keine Mühen gescheut. Vertreter der Hamas werden von den
Moderatoren und Kommentatoren des Senders herzlich empfangen und
erhalten weit mehr Sendezeit als die Palästinensische Autonomiebehörde –
ein Umstand, den selbst Yasser Arafat häufig beklagte und vergeblich zu
ändern suchte.
Während des Zweiten Libanonkrieges 2006 verhielt
sich Al-Dschasira wie das offizielle Sprachrohr der Hisbollah, ohne
jedoch diesen Titel zu tragen. Er präsentierte alle Kommuniqués der
Hisbollah, ohne deren Fakten zu checken und verwendete das Bildmaterial
des Hisbollah-Senders Al-Manar, das vorsätzlich die Fakten verzerrte und
die tatsächlichen Schäden massiv übertrieb. Gar keine Zeit
verschwendete Al-Dschasira auf die Frage, wie Israel die Lage
einschätze.
Während des Gaza-Krieges positionierte sich ein
führender Al-Dschasira-Reporter im Shifa-Krankenhaus, von wo aus er
einen sorgsam ausgesuchten Strom an Schreckensbildern sendete. Auch in
diesem Fall wurden sie unkritisch übernommen und dazu verwendet, das
mutmaßlich endlose Töten von Zivilisten und v.a. Kindern zu belegen.
Ein Vertreter Al-Dschasiras hielt eine live
übertragene „Geburtstagsparty“ für den von Israel freigelassenen
Terroristen Samir Kuntar ab, nachdem dieser in den Libanon zurückgekehrt
war.
Die Aufstachelung gegen Israel hält bis zum heutigen
Tage an. Die Reporter des Senders in Israel (wo er ein Büro unterhält
und alle Vorzüge genießt, die ausländischen Sendern zukommen) und die
Moderatoren in Doha lassen keine Gelegenheit aus, von Vorurteilen
beladene Fragen zu stellen, z.B. wieso die arabischen Länder nichts
gegen die „israelischen Massaker“ unternehmen würden.
Al-Dschasira – Bedrohung der regionalen Stabilität
Al-Dschasira hat alle Restriktionsversuche
unterlaufen und respektiert keine Ländergrenzen. In Ägypten haben die
Medien jüngst nach der Enttarnung eines Hisbollah-Komplotts Katar und
seinen Sender in die iranische „Achse der Bösen“ eingegliedert –
zusammen mit Syrien, Hisbollah und der Hamas. Am 18. April 2009
bezeichnete Ägyptens Al-Ahram das Duo Katar/Al-Dschasira als
„katarisches Propaganda-Netz aus dem Land Al-Dschasira“
Die sudanesische Webseite „Sudanonline“ geht sogar
noch einen Schritt weiter und verknüpft Katar mit den Muslimbrüdern:
„Gefährlich daran ist, dass die Organisation das Potential hat, einen
gewaltsamen Konflikt auszulösen und mit allen Mitteln das Land zu
übernehmen. Wir befürchten sehr, dass Katar vom Feuer dieser
Organisation erfasst wird, wenn es sie weiter so machen lässt. Die
Brüder kennen die Bedeutung von Freundschaft und Treue nicht. Ihre
Geschichte zeigt dies, v.a. im Sudan, wo sie aktiv sind. Sie nähren sich
alle von derselben Quelle – den Glaubenssätzen von Hassan Al-Banna und
Sayed Qutb.“
Katar und Al-Dschasira sind tatsächlich ein äußerst
gefährliches Phänomen. Mit Hilfe des von ihm geschaffenen
Satellitennetzwerks versucht sich der Emir von Katar, der sich nicht
sonderlich um Demokratie und Meinungsfreiheit schert, den Anschein
großen Einflusses zu geben, darin unterstützt und begünstigt von den
Muslimbrüdern – einer der extremsten Bewegungen in der islamischen Welt.
Zudem scheint er sich dem Iran immer mehr anzunähern und ist damit auf
einer Linie mit der gefährlichen, revolutionären und unberechenbaren
Vision der Muslimbrüder. Tatsächlich haben die Brüder in den vergangenen
Jahren immer mehr mit dem Iran zusammengearbeitet, indem sie
sunnitisch-arabische Regime wiederholt angegriffen und gegen sie gehetzt
haben. Al-Dschasira wird so zu einem wichtigen Instrument Teherans und
seines Bestrebens, die regionale Stabilität zu untergraben.
Dies scheint offensichtlich im Widerspruch zu der
Tatsache zu stehen, dass Katar und Al-Dschasira die Fahne des
sunnitischen Islam hochhalten, während der Iran Zentrum der Schia ist.
Die Muslimbrüder unterstützen jedoch auch mit ganzer Kraft die
schiitische Hisbollah und preisen die iranische Unterstützung für die
sunnitische Hamas, die zu ihrer eigenen Organisation gehört.
Al-Dschasira wurde ursprünglich als Botschafter
einer neuen Ära in der arabischen Welt gesehen. Beobachter glaubten,
dieser neue Satellitensender würde den Weg für größere Meinungsfreiheit
und Akzeptanz Anderer ebnen. Leider dauerte es nicht lange, bis sich
herausstellte, dass dies nicht die Absicht Al-Dschasiras war. Der Sender
ermutigt nicht zur Offenheit, sondern hat eine eigene Agenda.
Al-Dschasira ist damit eine Waffe in den Händen eines ehrgeizigen Emirs,
der möglicherweise von den Muslimbrüdern angeleitet wird und die
Stabilität im Nahen Osten gefährdet. Es wäre demnach möglich, dass Katar
Teil des „geheimen Reiches“ der Muslimbrüder geworden ist.
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Zvi Mazel ist ein Veteran der israelischen
Diplomatie. Er war israelischer Botschafter in Rumänien, Ägypten und
Schweden und ist gegenwärtig Redakteur der arabischen Webseite des
Jerusalem Center for Public Affairs – infoelarab.org.