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Donnerstag, 22. August 2013

Die Bundestagswahl wird also doch kein vorschnell vermuteter Selbstläufer ?!





Erstaunlich, zumindest wenn man sich die Stimmungslage im Netz ansieht. Denn zumindest bei Twitter und Facebook haben die Sozialdemokraten in den vergangenen vier Wochen deutlich aufgeholt. Als die WirtschaftsWoche mit dem Tool "So-wählt-das-Netz" am 22. Juli mit der Social-Media-Auswertung begann, lag die SPD nur bei zehn Prozent. Inzwischen hat sie sich kontinuierlich gesteigert und lag in dieser Woche mit 36 Prozent deutlich vorn.
Zustimmungswerte von Angela Merkel und Peer Steinbrück auf Twitter und Facebook im Vergleich
Zustimmungswerte von Angela Merkel und Peer Steinbrück auf Twitter und Facebook im Vergleich
Dabei zeigt sich, dass der Wahlkampf auch im Netz Fahrt aufgenommen hat: Die Anzahl der politischen Tweets ist deutlich gestiegen. Wurden in den ersten beiden Wochen noch 73.000 bis 83.000 Twitternachrichten ausgewertet, waren es in den vergangenen beiden Wochen jeweils mehr als 100.000. Auch die Zahl der Facebook-Kommentare zu den Parteien und Kandidaten stieg von 20.000 auf weit mehr als 30.000.
Auch der Herausforderer hat dabei stark an Zustimmung gewonnen. Lag anfangs die Kanzlerin mit Werten zwischen 62 und fast 85 Prozent bei Twitter und Co. deutlich vorn, holte Steinbrück immer mehr auf. In dieser Woche gelang es dem Kanzlerkandidaten der SPD dann erstmals, Merkel zu überholen.
Zustimmungswerte der Parteien auf Twitter und Facebook im Vergleich
Zustimmungswerte der Parteien auf Twitter und Facebook im Vergleich
Die Aufholjagd der Sozialdemokraten geht vor allem zu Lasten der Piratenpartei. Lange dominierten die Piraten die Twitter-Debatte und erhielten Zustimmungswerte von bis zu 47 Prozent. Dabei profitierte die Partei vor allem vom NSA-Skandal, der lange das dominierende Thema im Netz war. "Da die Themen Überwachung, NSA, etc. weniger diskutiert werden, fallen relativ weniger positive Aussagen auf die Piraten", erklärt Holger Rath, Analyst beim Datenspezialisten Attensity, der die Sprachanalyse für die WirtschaftsWoche durchführt.
Diese Entwicklung ist insofern erstaunlich, als die Piraten zumindest in den klassischen Umfragen einen leichten Aufwärtstrend erleben. Nachdem sie lange nur noch unter den "Sonstigen" geführt wurden, kommt die Partei derzeit mit drei Prozent zumindest wieder auf einen eigenen Balken.
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