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Donnerstag, 6. November 2014

Linkspartei kritisiert ZDF - lese ich in Überschrift und schaue interessiert nach, wer denn und wie ...

Und dann gibts sowas zum Teil grauseliges zu lesen. Deutsche Medien haben offenbar
öfters kein Problem damit, braune Gesinnung heran zu züchten. Die FAZ ist im Grunde
gut beraten, Redakteur Michael Hanfeld etwas aufmerksamer zu beäugen!
Wie blind sind deutsche Medien auf dem rechten Auge?

Kanzlerin Merkel hat auch nichts gegen braunes Gedankengut einzuwenden:
Siehe nur ihren Fraktionschef - dieser sinngemäß: natürlich werden wir noch weitere
Flüchtlinge aufnehmen, sofern sie es bis hierher schaffen ...

Mir fällt auf, dass Linken-Politiker sich im Laufe ihres Lebens in der ehemaligen DDR
mit der Tatsache, dass die Politik in der DDR nicht unwesentlich in Moskau entschieden
wurde, wahrnehmbarer arangiert haben als andere. Und es darüber hinaus an eigentlich
nötigem Weitblick vermissen lassen. Mir fällt aber auch auf, dass es auf der anderen Seite
nicht selten sogar schlimmer ist. Hat Merkel auch nur ein einziges Mal was gegen z.B.
die Euro-Austrittsforderungen nicht weniger Angehöriger der schwarz/gelben Bundes-
regierung aeinerzeit gesagt ?? Wer schweigt stimmt doch gerade in Ausübung solch
wichtiger Ämter zu! Dabei war die tendenziell rechte Gesinnung vieler schwarz/gelber
Koalitionäre oft nicht überhören.
Noch schlimmer:
Merkel hat zu keiner Zeit auch nur ein geringes Interesse gezeigt, herauszufinden, ob
denn an den Vorwürfen von mir in Bezug auf den Göttingen-Aufenthalt von Wulff
vom 19.05.2009 was dran ist und ob sie es denn überhaupt verantworten kann,
einen für das Bundespräsidentenamt zu nominieren, der möglicherweise und
tatsächlich ein Verbrecher ist!

Noch mal die traurige, aber wichtige Frage:
Wieviel Medienschaffende gibt es in der Bundesrepublick Deutschland, die derart
auffallende Schwierigkeiten haben, Linken-Politiker bemüht objektiv zu beäugen?

Kaum bestreitbare Tatsache:
Die Bundesrepublick Deutschland wird seit Jahren von einer rechtskonservativen
Kanzlerin beherrscht.
Gut, dass bei Bündnis90/Die Grünen darüber sinniert wird, ob nicht jetzt der
angemessene Zeitpunkt ist, einen Misstrauensantrag gegen die rechtskonservative
Kanzlerin ins Parlament einzubringen. Weil Politikern dort bewußt geworden ist,
dass von der Linken in Thüringen was ungewönliches verlangt wurde und gleichzeitig
aber die Beobachtung der rechtskonservativen Kanzlerin zu sehr vernachlässigt wurde.
Mit herzlichen Grüßen Thomas Karnasch


Linkspartei kritisiert ZDF - Putins Versteher

Ukrainische Rebellentruppen mit SS-Symbolen: Das ZDF zeigte in einer kurzen Bildsequenz nationalistische Kämpfer. Die Linkspartei übt Kritik an einem angeblich einseitigen Journalismus.
© Hagmann, Roger Vergrößern Linke Belagerer: Klaus Ernst und Gesine Lötzsch 2011 in Erfurt
Die Linkspartei hat das ZDF auf dem Kieker. Und sie macht das gar nicht mal so ungeschickt. Was man Politikern anderer Parteien als skandalöse Einmischung ins Programm ankreiden würde, münzt die Linke in Kritik an einem angeblich einseitigen Journalismus um. Und fügt hinzu, dass sich der Sender mit dieser Kritik nicht einmal befassen wolle. Das zumindest war der Tenor eines Artikels im „Handelsblatt“, der von einem vermeintlichen Eklat im ZDF-Fernsehrat handelte. Dort nämlich habe sich der Chefredakteur Peter Frey über die kritischen Fragen der Linken-Abgeordneten Gesine Lötzsch zu einem Nachrichtenbeitrag des Senders pikiert gezeigt, in dem kurz nationalistische ukrainische Kämpfer aufgetaucht waren, auf deren Helmen SS-Zeichen prangten.
Gesine Lötzsch wiederum war verwundert über Freys Haltung. Das schrieb sie ihm dann nach der Sitzung in einem Brief. Der landete in der Presse, bevor der Chefredakteur ihr antworten konnte. So erhöht man den Druck. Frey hat inzwischen auf Gesine Lötzschs Brief geantwortet und sie darauf hingewiesen, dass er ihre Fragen im Fernsehrat weder kritisiert noch unbeantwortet gelassen habe. Zu der fraglichen Bildsequenz habe er in der Sitzung des Fernsehrats gesagt, dass es „sich um eine sehr kurze Bildsequenz gehandelt“ habe, „in der ein Reporter über eine ukrainische Rebellentruppe berichtet habe, die in der Tat SS-Symbole getragen habe. Dies sei im Bericht nicht besonders herausgehoben, aber angedeutet worden.“ Insofern habe er den „Vorgang in der Sitzung als vertretbar eingestuft“.
Zur weiteren Einordnung habe er „erwähnt, dass sich die Berichterstattung des ZDF immer wieder mit den Kräften des rechten Sektors in der Ukraine befasst und das politische und militärische Wirken dieser Gruppen immer wieder kritisch eingeordnet hat“. Tja, und wo ist nun der Eklat? Hätte das, worüber Lötzsch und Frey streiten, im Fernsehrat zu einem solchen geführt, hätte das doch auch den anderen 76 Mitgliedern des Aufsichtsgremiums auffallen müssen. Oder war es vielleicht gar nicht so, wie der Artikel über die Linke-Politikerin Lötzsch suggeriert?

Verschwörungstheoretisches Konvolut

Der Verlauf der Sitzung werde auf den Kopf gestellt, sagte der Fernsehratsvorsitzende Ruprecht Polenz (CDU): „Von einem ,Eklat im Fernsehrat‘ kann wirklich nicht die Rede sein. Nach der Beratung im Programmausschuss Chefredaktion, in der die Ukraine-Berichterstattung des ZDF positiv gewürdigt wurde, gab es im Plenum mit Frau Dr. Lötzsch eine einzige kritische Stimme. Ansonsten bestand im Fernsehrat Einmütigkeit, dass das ZDF seine Aufgabe, objektiv zu berichten und zu informieren, ausgezeichnet erfüllt hat.“
Die Fernsehratsmitglieder Christine Bergmann (SPD) und Franz Josef Jung (CDU) äußerten sich ähnlich. Nun könnte man immer noch denken: Ist doch klar, dass Vertreter der Parteien der großen Koalition die Sache anders sehen als die Frau von der Linken. Doch man muss sich einmal etwas genereller ansehen, wie die Linke den Journalismus sieht und was sie von ihm erwartet. Das geht etwa aus einer Anfrage von Abgeordneten der Linken an die Bundesregierung zur Berichterstattung deutscher Medien über die Ukraine vom April dieses Jahres vor.
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Auch da ging es ums ZDF, dem die Linke Einseitigkeit in der Ukraine-Berichterstattung und - den Fragen nach - gemeinsame Sache mit transatlantischen Strippenzieherkreisen vorhält. Die Bundesregierung konnte zu dem verschwörungstheoretischen Konvolut und den Detailfragen, die ihr die Putin-Versteher vorlegten, wenig bis gar nichts sagen - weil sie für den Rundfunk nicht zuständig ist und der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Bundesrepublik Deutschland eben nicht dem Staat unterworfen ist. Schon die Anfrage an sich zeigte, wes Geistes Kind man bei der Linken ist: Mit unabhängigem Journalismus, den man als Politiker im Zweifel nicht gängeln kann, hat man dort Probleme.

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